DIE TAUFE



Welche Taufe ?

 

Kinder- oder Erwachsenen-Taufe?  
Was ist die wirkliche Taufe?


Kinder- oder Erwachsenen-Taufe?  
Was ist die/eine wirkliche Taufe?

 

Die Taufe hat eine ihrer Wurzeln 
in den Einweihungen der alten Mysterien. 

Das Eintauchen in den christlichen Strom durch das Untertauchen 
in den Wasserstrom war im Urchristentum nicht nur Bild.  
Das Bekenntnis zum Christus setzte den individuellen und mündigen 
Entschluss voraus. Das ist aber nur mit ER-wach-senen möglich. 

Das hat sich im Laufe der Zeit aus vielerlei Gründen geändert.  

Statt der urchristlichen Erwachsenen-Taufe fand sich bald

in fast allen Kirchen die Kinder-Taufe, mit nun neue Aufgaben: 

Statt Bekenntnis und «Dienstantritt» wurde sie zur Inkarnationshilfe, 

aber und vor allem auch zur Vereinnahmung des Täuflings 

als dadurch Mitglied der Kirche missbraucht. 

 

Der hier veröffentlichte Text ist ausdrücklich für Neugeborene gedacht!

Es dreht sich hier vor allem um die Verwendung der «Substanzen», 
um damit dem Kind das Eintauchen in das Irdische zu erleichtern. 
Das benötigt aber der Erwachsene nicht mehr (ebenso wenig 
wie er noch Paten braucht). ...

Ist die Taufe von Kindern also eine "richtige", 
nämlich Bekenntnis-«Taufe» ?

 

Offensichtlich nicht;  sie ist ein «Empfangskultus», eine Inkarnationshilfe,  
natürlich nicht ein pfingstlich bewusstes Ja des Säuglings / Täuflings
IHM zu folgen. 

 

So braucht die Taufe heute wieder, was ihr verloren ging, 
als ursprünglich Einweihungs-, Bekenntnis- und Eintritts-Kultus 
an IHM Erwachter. 

Oder ist dieser bereits vorhanden, aber - mittlerweile - 
anders betitelt, in ein anderes Sakrament transformiert? 

Die «Sieben Sakramente» gab es im Urchristentum ja noch nicht.

 

Fragt man nach, findet man Antworten 
im heutigen Sakrament der Weihe.

Der Auftrag Jesu:  «Gehet hin und machet zu Jüngern .. und taufet .. » 
bedeutet «sakramental» zu handeln 
(die Taufe ist überall ein «Sakrament»).

 

Dieser priesterliche Auftrag ist aber, von den "alten" Kirchen 
korrumpiert und exklusiv vereinnahmt, 
als Amts-Priestertum institutionalisiert, am absterben.

 

Die Entscheidung, meinen Schwestern und Brüdern 
in den Hoch- und Notzeiten des Lebens 
auch sakramental zur Verfügung zu stehen, 
kann nur eine sein, die wir als ER-wach-sene treffen können. 

Das Ritual der Kinder-Taufe (und auch später dann die «Jugendfeier») 
mit seinen ganz anderen Aufgaben, 
kann natürlich ein bewusstes Jünger-Seins nicht fordern, 
sie bleibt ein - natürlich sinnvoller - «Empfangs-Kultus». 

Die wirk-liche Taufe als bewusstes Bekenntnis fordert 
eine vollbewusste JCh-Verbindung mit IHM, 
den «Dienstantritt» des Erwachsen-Gewordenen, 
indem er Christ-Sein wirkvoll leben und weitergeben will.  

 

Das «Sakrament der Verbindung» (Steiner) - die «Weihe» - 
ist solch ein bewusster Aufwach-, Bekenntnis-, Verbindungs-  
und Auftragsannahme-Akt.  

Somit knüpft die «Priester-Weihe» an den Ursprung an 
und nimmt zugleich etwas voraus:  

«Jeder Mensch werde (und man möchte wünschen sei) ein Priester! » 


Und damit dürfen und können (und müssen?) wir als ERwachsene
auch diese Auf-Gaben aufgreifen:  
den praktischen sakramentalen = priesterlichen Christus-Dienst.

 

Was aus der Tauf krochen ist, das mag sich ruhmen, 
das es schon Priester, Bischof und Papst geweihet sei.     

Martin Luther  

 

Und so hat Rudolf Steiner
eben keine  extra ERwachsenen-Taufe  initiiert;
..denn im «Sakrament der Verbindung» (R.St.) 
liegt die Manifestation dazu,
wenn man Seinem Ruf durch das DU folgen 
und "priesterlich" dienen will.

Als freie, überkonfessionelle, kultisch tätige Christen 
- und Anthroposophen - 
stehen wir vor der Herausforderung 
einer praktizierbaren Antwort,
einer ER-wach-senen-Tauf-Weihe.

 

Die Kinder-Taufe  ist Weihnacht,  

die Erwachsenen-Tauf-Weihe ist Pfingsten, 

ist das Geschenk und der Auftrag 
des österlich weiterschreitenden Auferstandenen...   



 


EMPFANGSKULTUS - Kinder-Taufe 


Wilhelm Ruhtenberg  (Lehrer an der ersten Waldorfschule in Stuttgart
und ehemaliger evangelischer Pastor)
erhielt 1921 von Rudolf Steiner das Sakrament der Taufe laienpriesterlich,
nachdem Eltern darum baten.
Bei ihrer Begründung bekam dann auch die "Christengemeinschaft" dieses Sakrament.

Das "Forum Kultus", bzw. die "Initiative, freie christliche Arbeits-Gemeinschaft" empfiehlt
eine zeitgemäß geforderte, ökumenische Ergänzung durch den harmonisch einfügbaren, "biblischen Taufbefehl" ,  wodurch die Taufe
- im Gegensatz zur von der "Christengemeinschaft" praktizierten Fassung -
dann von allen Kirchen anerkannt wird.
In der freien christlichen Praxis wird diese ökumenisch anerkannte Fassung
von bisher allen Eltern gewünscht und angewandt. (Siehe Kultus-Handbuch!)

Diese Taufe wurde von Rudolf Steiner explizit für Neugeborene / Kleinkinder,
als ein "Empfangskultus" gegeben
und ist somit keine wirkliche "Taufe".
Deshalb wird dieser Ritus - wie auch in der "Christengemeinschaft" -
auch nicht für Erwachsene angewendet.

Die Taufen anderer Kirchen werden anerkannt.

Die Frage wird bearbeitet, wie denn eine "wirkliche" (Erwachsenen-) Taufe aussehen kann
und welches Sakrament dieser entspricht.
Nahe liegt das "Sakrament der Verbindung" (Steiner) d.h. der "Weihe".


TEXT s.a. GA 343 (1993), 5.10.1921, vormittags, S. 373-377.

Siehe auch Bearbeitung IfcAG, für eine ERWACHSENEN-TAUFE im Kultus-Handbuch.





Das Sakrament der 

Kinder-TAUFE 

 

Ein Empfangskultus

Diese Taufe ist ausdrücklich als eine Kindertaufe,
als eine Inkarnationshilfe gedacht.  

 


Vor dem Handlungshaltenden stehen auf einem Tischchen, 
mit blauem Tischtuch und darauf rotem Deckchen, drei Gefäße 
( zu einem Dreieck angeordnet, dessen Spitze zu den Eltern hinweist ) :  
links SALZ,  rechts ASCHE,  Spitze WASSER. 
Dem Handlungshaltenden gegenüber, auf der anderen Seite 
des Tischchens, sitzen die Eltern und Paten mit dem Täufling.

( Anmerkungen aus der aktuellen Erarbeitung und Praxis der IfcAG : 
siehe Fußnoten. )

 

(  Ggf. Beginn mit dem Sonnenkreuz  (IfcAG)  :

 

Aus der Kraft des Vaters,        

Aus der Liebe des Christus,  

Aus dem Licht des Geistes.   )

 


(Man spricht zunächst, wie im inneren Monolog, das folgende Gebet:)

 

Zu euch Weltengeister 

Wende sich mein Wollen, 

Mein Fühlen und mein Denken -

Durch die Kraft des 

Alldurchdringenden Wassers,

Durch die Macht des 

Allerhaltenden Salzes,

Durch das Gewicht der 

Allerneuernden Asche -

Dass ich führe 

Diese Seele 

in die Gemeinde * des Christus Jesus.

(Nun wendet sich der Handlungshaltende an die Anwesenden:)

Meine liebe Taufgemeinde ** :

Diese Seele, die herabgesandt 

Aus der Geist- in die Erdengemeinschaft,

Wir sollen sie empfangen 

Und tragen 

in die Gemeinde * des Christus Jesus. 

Sie stammet dem Leibe nach 
Aus göttlicher Weltenkraft;

Sie stammet der Seele nach 
Aus göttlichem Wirkensworte;

Sie soll der Geistessphäre leben 
Aus göttlichem Geistesziel.

 

Als die Wächter 

bestellen sich, aus des Herzens Opferkraft: 

(Die Namen der Paten werden genannt 
und ihnen dabei die Hand gegeben.)

Vorname, Nachname  /  Vorname, Nachname ,

 

(Der Handlungshaltende spricht danach weiter zu den Paten:)

Dass ihr führet diese Seele 

in der Gemeinde * des Christus Jesus.

Das soll euch sagen in diesem Feieraugenblicke

Eures Herzens Opferkraft.  

 

(Nun tritt der Handlungshaltende vor das Kind und spricht:)

Hinaufschauend zu der Geisteswelten 

Lichtgewalten,

Mich erfühlend mit der Kraft der Christgemeinschaft, 

Nenne ich dich   

 

Vorname

 

 

(  Hier folgend ggf. 
 =  Einfügung der biblischen Taufformel  [IfcAG],
zusammenhängend B.   oder - wie folgend - A. als Anhang ***

[ siehe  A.  /  B.  )

 

(Der Handlungshaltende benetzt nun Zeigefinger und Mittelfinger 
mit dem Wasser  und spricht:)

Dies sei nicht gemeines Wasser, 

Es sei des Geistes alldurchdringende Kraft.

            Ich taufe dich  Vorname    

                  ( im Namen des Vaters  ***) 

(Mit dem Wasser wird ein Dreieck auf die Stirn gezeichnet.) 

mit dem Wasser 

alldurchdringenden Weltengebärens.

 

(Der Handlungshaltende taucht noch einmal die beiden Finger 
in das Wasser, dann in das Salz  und spricht:) 

Dies sei nicht gemeines Salz,

Es sei der Seele allbewahrende Macht. 

            Ich taufe dich  Vorname    

                  (im Namen des Sohnes  ***)

(Mit dem Salz wird ein Viereck auf das Kinn gezeichnet.)

mit dem Salz 

allbewahrender Weltenmächte.

 

(Der Handlungshaltende benetzt die beiden Finger wieder mit Wasser 
und taucht sie dann in die Asche  und spricht:)

Dies sei nicht gemeine Asche,

Sie sei des Menschen allerneuerndes Ziel.

            Ich taufe dich  Vorname   

            ( im Namen des Heiligen Geistes  ***)

(Mit der Asche wird ein Kreuz auf die Herzgegend gezeichnet.)

mit der Asche 

allerneuernder Weltenziele.  

So lebe 

in der Gemeinde * des Christus Jesus  

       Vorname  ;

 

Durch des Wassers Gebärungskraft,
Durch des Salzes Erhaltungsmacht, 
Durch der Asche Erneuerungskraft;

 

In des Vaters Weltensubstanz,

(Kreuzzeichen über das Kind)

In des Christus Wortestrom,

(Kreuzzeichen über das Kind)

In des Geistes Lichtesglanz.

(Kreuzzeichen über das Kind)

 

(Nun spricht der Handlungshaltende zur Taufversammlung:)

 

Ich habe vor und mit euren denkenden Geistern,

vor und mit euren fühlenden Seelen,

vor und mit eurem Menschenwollen,

diese/n   

 

Vorname  Nachname   

 

geleitet

aus Geistes-Lichtes-Welten 

In die Gemeinschaft des Christus Jesus.

 

Leitet diese Seele, auf dass sie 

sei,   

wachse,   

werde 

in der Christgemeinschaft.

Amen.   

 

Vater unser,  

der Du bist in den Himmeln,

Geheiligt werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute,

Und vergib uns unsere Schulden,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,

Und führe uns nicht in Versuchung, 

sondern erlöse uns von dem Bösen. 

Denn Dein 

ist das Reich 
und die Kraft 
und die Herrlichkeit 

- in Ewigkeit. 

 

Amen! 

 

[1]


 



_______________________________

 

*     Gemeinschaft  

**   Taufgemeinschaft   

***  Einfügung des Taufbefehls

Einfügungsvorschläge:

 

In einer Zeit der Ökumene 
erkennen die Kirchen ihre Taufen gegenseitig an.

Der Minimalkonsens aller Kirchen ist dabei der 

« biblische Taufbefehl ».  
( ...den «Die Christengemeinschaft» nicht benutzt... 
Ohne diesen wird die Taufe in der Christenheit nicht anerkannt. 

Hinzunehmen können Sie allerdings was Sie / die Eltern wollen... )

 

Sie haben folgende Möglichkeiten :

 

A. ) :   Das ist die Regel: 
Im Taufakt wird  zu  den entsprechenden Substanzen 
auch die damit angesprochene Trinität genannt.

 

oder B. ) :   
Die Taufformel wird zusammenhängend 
vor  der Anwendung der Substanzen vollzogen : 

Ich taufe dich  Vorname  :

Im Namen des Vaters *

Und des Sohnes *

Und des Heiligen Geistes. *

 

( * B:  Dabei gieße man ggf. dem Täufling [dreimal] Wasser über das Haupt.)

( * Ggf. [insbesondere wenn ohne Wasser] jeweils mit Kreuzzeichen +
oder Sonnenkreuz: senkrecht, waagrecht, Kreis )

 

IfcAG

 


Andererseits:
Da diese "Taufe" eigentlich ein "Empfangskultus" ist ... (s.o.  und  Anmerkungen zur "Weihe")
kann auf den "biblischen Taufbefehl" verzichtet werden, 
WENN Sie die Taufe sowieso als "Erwachsenen-Taufe" vollziehen wollen. 



__________________________________________________________

 

Original Rudolf Steiner, 

1921 an Wilhelm Ruhtenberg in Stuttgart.

Einfügungsvorschläge

Initiative, freie christliche Arbeits-Gemeinschaft, Stand 2007.

Handlungsanweisungen sinngemäß R. Steiners 
und gemäß der aktuellen Praxis: IfcAG / CG.

 

Siehe Text u.a. auch:  GA 343 (1993), 5.10.1921, vormittags, S. 375-379.  
Ohne Gewähr.

 

Es wird reine Holzasche, reines Salz und reines, destilliertes Wasser genommen.  

 

Diese Taufe ist ausdrücklich als eine Kindertaufe zum Anfang
des Lebens (allerspätestens bis vor der Konfirmation) gedacht. 
Rudolf Steiner, GA 343 (1993), S. 372.


Praktischer Weise stellen Sie den Eltern ein Taufzeugnis /-bescheinigung aus.

Muster beim Forum Kultus erhältlich !

 


[1]     Matt. 6, 9-13,  VDL (Siehe Rudolf Steiner: « Das Vaterunser », 
         28.1.1907, aus GA 96, auch als Sonderdruck: ISBN 3-7274-5125-4). 

 
Aus den Weiten des Himmels
kommende Menschenseele,
die du deinen Fuß
auf eine aus ihren Tiefen Wärme strahlende
und auf ihrer Oberfläche
von Wind und Wasser
umtoste Erde setzest,
um dich
in einem warmen, festen und flüssigen Leib
zu verkörpern,
hier das Rätsel des Daseins zu empfinden
und die erhabene Gottheit zu suchen
und zu begreifen
- du betrittst den Schauplatz
von Wasser, Salz und Asche,
von strömender, formgebender und auflösender
Bildekraft.
Eingetaucht und getauft wirst du,
ob du es weißt oder nicht,
in das dreifaltige Urgesetz
dieses Gottessterns.
Nun lebe,
erfahre das Schicksal der Erde
und wende dich
in deinem Dasein,
deinem Wachsen
und Werden
in Ehrfurcht zu Gott
dem Vater,
dem Sohne
und dem Heiligen Geiste.


Kurt von Wistinghausen  




Der biblische Taufauftrag 

 

Und Jesus trat zu ihnen und sprach:  
Mir ist alle Gewalt übergeben 
im Himmel und auf der Erde.  
Darum gehet hin 

und machet zu Jüngern alle Völker
und taufet sie
im Namen 
des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.                       

 

(Matt. 28,18-19)  

 

 



Nottaufe

 

Für den akuten Notfall reicht folgende Handhabung :

 

Ich taufe Dich   (Vor- & Nachname  wenn bekannt)   
im Namen 
des Vaters 
und des Sohnes 
und des Heiligen Geistes. 

 

Sie können diese Not-Taufe ergänzen 
wie Sie das für möglich und nötig erachten. 

 

 

 

Details zur TAUF-Thematik

 

-  Kinder- oder Erwachsenen-Taufe
-  Gemeinde oder Gemeinschaft
-  Christen-Gemeinschaft
-  Die Christengemeinschaft
-  Taufzeugnis

 

finden Sie im Kultus-Handbuch «Die Sakramente...»,  bzw. im Infobuch ! 


FORUM FREIER CHRISTEN

Zur Freiheit des Christen-Menschen

Und Jesus trat zu ihnen und sprach: 
Mir ist alle Gewalt übergeben
im Himmel und auf der Erde. 
Darum gehet hin
und machet zu Jüngern alle Völker
und taufet sie
im Namen
des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

Matt. 28,18-19 

frei + christlich