DIE OPFERFEIER

Christi Taten auf Golgatha
Stehen vor unseren Seelen.
Die Weihe-Stimmung unserer Seelen
Offenbaret uns Christi Taten auf Erden.
Die Verehrung unserer Seelen
Betet zu Christi Menschheitsopfer.
Die Andacht unserer Seelen
Führe in diesen Opferraum
Das Erleben von Christi Menschheitsopfer.
Aus der Opferfeier



Die OPFERFEIER


 

Sie steht  - als zentrales Sakrament - 
 an der Spitze der Hierarchie aus zwei Gründen.  
 Erstens, weil sie die Kraft 
 des ganzen Christus selbst enthält;  
 zweitens, weil alle übrigen Sakramente 
 auf sie zu- und hingeordnet sind. 

Alexandre Ganoczy 





Erstmalig fand sie am 25.3.1923 in der Stuttgarter "Freien Waldorfschule"
für die Schüler ab Klasse 9/10 statt.
Sie wurde von Rudolf Steiner gegeben und eingerichtet,
da eine Schülerin vor Ablauf der zwei Jahre Jugendfeier
ein Bedürfnis nach einer Fortsetzung des Kultus äußerte.
Die Opferfeier wird ebenfalls von drei Handlungshaltenden gehalten
und richtete sich zunächst nur an die Schüler der oberen Klassen.
Sie wurde erstmalig am 30.3.1923, auf Wunsch der Lehrer
auch innerhalb und für das Lehrerkollegium, gehalten.

Somit hat Steiner die Opferfeier nach der "Menschenweihehandlung"
(die - seitens der "Christengemeinschaft" - verschiedentlich als das Fortschrittlichste
dargestellt wird, nach der  nichts mehr kommen könne) gegeben.

Rudolf Steiner bezeichnete die Opferfeier als "Messe-ähnlich".
Nach schriftlicher Überlieferung durch Maria Röschl-Lehrs hat er die Opferfeier
als "vollziehbar für (alle) Menschen, die sie wünschen" bezeichnet.
Das ist heute die Regel, da nur noch vereinzelt Schüler die Opferfeier besuchen
und immer mehr Menschenkreise, meist im privaten Rahmen
außerhalb der Schulen und Heime, diese eigenständig feiern.

Die Opferfeier wird im "freien christlichen Impuls" als "Zentralsakrament" bezeichnet
und ist kultushistorisch gegenüber der Messe (auch der "Menschenweihehandlung") fortentwickelt,
aufgrund der Handhabung der "direkten Kommunion"
und der laienpriesterlichen, brüderlichen und überkonfessionellen Verfassung.

Bei der Delegiertenversammlung 1923 tauchte die Frage nach einem Kultus
auch für die "Anthroposophische Gesellschaft" auf,
da man meinte, dass die "Christengemeinschaft" es mit ihrer Arbeit
durch den Kultus leichter habe.
Rene Maikowski fragte Rudolf Steiner und erinnerte die Antwort wie folgt:
"Er erklärte, dass dies wohl denkbar sei. ...
Es käme auch nicht die Form der Christengemeinschaft in Frage.
Er charakterisierte darauf, wie auch später in Dornach (30.12.1922),
die andersartigen Grundlagen von Anthroposophie und Christengemeinschaft.
Eine kultische Arbeit in der anthroposophischen Bewegung
müsse aus dem selben geistigen Strom hervorgehen wie die Schulhandlungen,
gewissermaßen eine Fortsetzung dessen,
was in Form und Inhalt in der Opferfeier gegeben war.
"

Die Opferfeier ist gegliedert in
1. Evangelium, 2. Opferung, 3. Wandlung, 4. Kommunion.
Darin gleicht sie der "Menschenweihehandlung" der "Christengemeinschaft",
bzw. prinzipiell der Messe.
Die ganze Gemeinschaft feiert sie geistlich-spirituell gleichberechtigt,
vertreten durch die drei Handlungshaltenden (Sprecher) am Altar.
In der individuell verantworteten und autonomen Handhabung (Einzelner oder Gruppen)
ergeben sich unterschiedliche Formen (z.B.: traditionell: frontal, fortschrittlich: im Kreis),
in den Waldorfschulen wird sie größtenteils traditionell gefeiert.


TEXT s.a. GA 269 (1997), S. 63-79.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 3553-3541.

Siehe auch unten Bearbeitung für einen Einschub zu Gründonnerstag .


Das Sakrament der 

OPFERFEIER 

 

Folgend die traditionelle Art 
- wie vor allem in den Waldorfschulen und hp. Heimen -

Die Opferfeier kann auch in anderer (z.B. Kreis-) Form gehalten werden.


Folgend ist der Text zur besseren Übersicht 
des rechts Handelnden rechtsbündig, des links Handelnden linksbündig, 
des in der Mitte zentriert formatiert.


Die Kerzen sind durch den links Handelnden entzündet. 
Die Handelnden stehen vor Einlass der Feiergemeinschaft am Opfertisch, 
Gesicht nach diesem gerichtet. 
Nach dem Einlass öffnen alle ihre Bücher. 

 

EVANGELIUM  

 

Es spricht der in der Mitte Handelnde zum Opfertisch hin:
 
Christi Taten auf Golgatha
Stehen vor unseren Seelen.
Die Weihe-Stimmung unserer Seelen
Offenbaret uns Christi Taten auf Erden.
Die Verehrung unserer Seelen
Betet zu Christi Menschheitsopfer.
Die Andacht unserer Seelen
Führe in diesen Opferraum
Das Erleben von Christi Menschheitsopfer.
 
Pause

Der Vatergott sei in uns,
Der Sohnesgott schaffe in uns,
Der Geistgott erleuchte uns.

Der in der Mitte Handelnde
wendet sich zur Feiergemeinschaft um und spricht:


Christus in euch.

 

Der rechts Handelnde erwidert in Richtung Opfertisch:
 
Und deinen Geist erfülle Er.

Der in der Mitte Handelnde wendet sich
wieder zum Opfertisch um.

 
Nun spricht der rechts Handelnde in Richtung Opfertisch:
 
Zu dem Vatergotte
wenden
Wir unseren Geist.
Er webt im Weltengrunde,
Er lebt in unserer Menschheit.
Wir sind alles,
Was wir sind
In Seinem Sein,
Durch Seine Kraft.
 
Zu dem Sohnesgotte
wenden
Wir unsere Seele.
Er waltet als ewiges Wort
In Weltensein und Menschenwesen.
Wir finden Trost
Für unsere Schwachheit
In Seiner Stärke,
In Seiner Opfertat.
 
Zu dem Geistgotte
wenden
Wir unseren Willen.
Er leuchte in unseren Entschlüssen,
Er walte in unseren Taten.

Wir finden Stärke
In unserer Finsternis
Durch Sein Licht
Und Seelenkraft durch Ihn
Als Geistessonne.
 

Zum Opfertisch gewandt spricht der links Handelnde:

 

Mein Herz trage in sich 
Das Bewusstsein Deines Lebens,
O Christus;

Meinen Lippen entströme 

Dein reines Wort,

O Christus.

Deine Gnade würdige 

Mich, zu sprechen Dein Wort,

O Christus.

 

Alle drei Handelnden wenden sich zur Feiergemeinschaft.
Kleine Pause, dann spricht der links Handelnde
zur Feiergemeinschaft hin:

 
Es wird nun verkündet
das Evangelium nach:

 
......................................................................

 

Siehe Perikopenordnung.

 

Zur

VERLESUNG DES EVANGELIUMS

durch den links Handelnden stehen alle auf.

 

Nach dem Evangelium wenden sich alle drei Handelnden
zum Opfertisch zurück.



Der in der Mitte Handelnde spricht:
 
Wir erheben unsre Seele
Zu Dir, O Christus.
Dein Evangelium
Als reines Wort,
Tilget aus unsern Worten,
Was unrein in ihnen ist.
 

Nur zu Pfingsten wenden sich alle Drei
wieder zur Feiergemeinschaft um
zur Verlesung des Pfingst-Hymnus «Veni creator spiritus»
durch den in der Mitte Handelnden
und wenden sich danach wieder zurück.

Text siehe: Pfingsthandlung der Kinder-Sonntagshandlung
 

 

Dann bzw. während des restlichen Jahres
wendet sich nach obigen Worten
der in der Mitte und der rechts Handelnde
zur Feiergemeinschaft um.

 

Der in der Mitte Handelnde spricht mit Segensgebärde:

Christus in euch.
 

Der rechts Handelnde antwortet zur Feiergemeinschaft:

Und deinen Geist erfülle Er.
 
Beide wenden sich wieder zum Opfertisch um.

 


OPFERUNG  

 

Der rechts Handelnde spricht zum Opfertisch hin:

Dir, ewiger Weltengrund,
Webend in Raumesweiten
Und in Zeitenfernen,
Opfern die heiligsten Gefühle
Deiner Menschensprossen
Hingegebene Herzen.
Du schauest in die Schwächen
Dieser Herzen;
So ströme zu Dir auch
Die Sehnsucht dieser Herzen.

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Ja, so sei es.

 

Der in der Mitte Handelnde spricht, sehr langsam,
zum Opfertisch hin:

 
All unser Menschensein
Denke hin zu Christi Tat.
Unser Leib sehnet sich
Nach Christi Kraft,
Unser Blut sehnet sich
Nach Christi Licht.

Mit erhobenen Armen und Blick zum Bild, frei gesprochen:

In Deinen Sonnenhöhen
O Christus,  schaue
Auf das Opfer
Unseres Menschenseins;
Unseres beseelten Leibes,
Unseres durchgeisteten Blutes.
Sie seien in Dir,
Du seiest in ihnen.

 

Der rechts Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

Aus des Menschen Seelenopfer,
Aus des Menschen Geistesopfer,
Werde das wesenschaffende Liebefeuer,
Das walte von Mensch zu Gott,
Das walte von Mensch zu Mensch.

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Ja, so sei es.

 

Der in der Mitte und der rechts Handelnde
wenden sich zur Feiergemeinschaft um,
der in der Mitte spricht mit Segensgebärde:


Christus in euch.

 

Der rechts Handelnde antwortet zur Feiergemeinschaft:

Und deinen Geist erfülle Er.
 
Beide wenden sich zum Opfertisch zurück.

 


WANDLUNG  

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Unser Denken leuchte 

Dir entgegen,

Unser Fühlen sehne 

Sich nach Dir,

Unser Wollen krafte 

Nach Dir,

Göttlicher Weltengrund.

 

Der rechts Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

Unser Schicksal walte
Mit Dir,
Unser Leben fließe
In Dir,
Unser Sehnen trachte
Nach Dir,
Christus, Du Walter für uns.

 

Der in der Mitte Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

Er hat sich geeint,
Bevor Er hinging
Zum Menschentode,
Mit den Seinen.
Er weihte Seinen Leib
- Den Träger Seiner Seele -
Dem göttlichen Weltengrund.
Er weihte Sein Blut
- Den Träger Seines Geistes -
Dem Lichte des Weltengrundes.
Und so gab Er sich hin
Den Seinen.
So lasset in Geistes-Wandelung
Unseren Leib
- Unserer Seele Träger - ,
Unser Blut
- Unseres Geistes Träger -
Werden Seinen Leib,
Werden Sein Blut.   
Er sprach: 
Nehmet hin;
Seine Gnade lasse uns sprechen: 
Nimm hin:
Wir möchten
Dir geben:
Das Opfer,
Im Lichte
Deines Opfers,
Suchend unser Sein
In Deinem Sein.
Christus walte
Heil-tragend
In unserer Seele,
Kraft spendend
In unserem Geiste.

 

Der rechts Handelnde spricht zum Opfertisch hin:

Christus ist in uns.
Sein Licht leuchtet,
Seine Gnade waltet,
Seine Kraft webet allhier.

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Der Geist-Gott 

Walte über unser Denken,

Webe in unserem Fühlen,

Wirke aus unserem Wollen.

 

Alle Handelnden wenden sich zur Feiergemeinschaft um.
Der in der Mitte Handelnde spricht mit Segensgebärde:


Christus in euch.

 

Der rechts Handelnde antwortet zur Feiergemeinschaft:

Und deinen Geist erfülle Er.

 

Der links Handelnde spricht:

 

Ja, so sei es.

 

Alle Handelnden wenden sich wieder zum Opfertisch.

 


KOMMUNION  

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

O Christus, Du hast 

In unerschöpflicher Güte,

In unermesslicher Liebe,

In grenzenloser Gnade, 

Den Frieden gegeben 

Den Deinigen ...

 

Der rechts Handelnde spricht unmittelbar anschließend,
 zum Opfertisch hin:


So mache unseren Geist
Hell von Licht erfüllt,
So mache unser Wort
Rein von Gedanken erfüllt,
So mache unser Herz
Lauter und sündenrein.

 

Der in der Mitte Handelnde spricht langsam,
zum Opfertisch hin:


Christus in uns.
 
Sein heller, lichterfüllter Geist
In unsrem Geiste,
Seine reinen, seelewarmen Gedanken
In unsrer Seele,
Sein lautres, sündenreines Herz
In unsrem Herzen.
Christus, wir empfangen Dich:
Zur Gesundung unsres Leibes,
Zur Gesundung unsrer Seele,
Zur Gesundung unsres Geistes.

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Ja, so sei es.

 

Der Kommunionsakt.
Alle drei Handlungshaltende wenden sich 
zur Feiergemeinschaft um.
Zur Kommunion stehen die dazu bereiten Teilnehmer auf, 
bzw. sitzen in der ersten Reihe.

 

Der rechts Handelnde geht zu ihnen,
berührt mit folgenden Worten
deren Stirn mit Zeige- und Mittelfinger:

 
Christi Geist lebe in dir.

 

Der/die Empfangende antwortet:

Ich darf empfangen Christi Geist.

 

Der rechts Handelnde geht wieder auf seinen Platz, 
mit Blick zum Opfertisch,
gleichzeitig wenden sich 
die beiden anderen Handlungshaltenden mit ihm zurück. 

 


SCHLUSS

 

Alle Handelnden wenden sich zur Feiergemeinschaft um.
Der in der Mitte Handelnde spricht mit Segensgebärde:


Christus in euch.

 

Der rechts Handelnde antwortet:

Und deinen Geist erfülle Er.

 

Der links Handelnde spricht:

 

Nehmet hin dies,

Als die opfernde Tat

Der Menschenseele.

 

Der rechts Handelnde spricht:

Ja, so sei es.

 

 

Die Handelnden wenden sich wieder zum Opfertisch hin.
Die Handlungsbücher werden geschlossen.

 
Musik möglich.
 
Die Feiergemeinschaft verlässt den Raum.
 
Danach werden die Kerzen vom links Handelnden gelöscht. 
Die Handelnden verlassen ihre Plätze am Opfertisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Siehe ggf. die EPISTELN, als jahreszeitlicher Einschub im Kultus-Handbuch "Die Sakramente..."


Diese Handlung kann überall gehalten werden, 
wo Menschen sind, die sie wünschen.   

 

Rudolf Steiner, lt. Maria Röschl-Lehrs, GA 269, S.125

 

Die Opferfeier kann in verschiedenen Formen gestaltet werden. 

In der FCAG (aber auch schon an bestimmten Waldorfschulen) 
nutzen wir die Kreis-Form  (siehe Kultus-Handbuch) .

Wenn sie individuell und alleine oder im kleinsten Kreise gehalten wird, 
sind dementsprechende Formen aufzufinden.

 

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Siehe diesen und alle freien christlichen Kultus-Texte 
im Kultus-Handbuch «Die Sakramente...», BoD-Verlag, 
oder über den Förderkreis Forum Kultus,

in verschiedenen Ausgaben.

 

Original Rudolf Steiner, 1923 

 

den freien christlichen Religionslehrern der Freien Waldorfschule 
in Stuttgart gegeben.

Siehe Text u.a. auch: 

GA 269 (1997), S.63-79, handschriftliches Original (Faksimile).  

Handlungsanweisungen gemäß Rudolf Steiners 
(im Original sind keine vollständigen Anweisungen gegeben) 
und - nur noch seltenst praktiziert - der gegenwärtigen Praxis insbesondere in den Freien Waldorfschulen. 
Ohne Gewähr.

Zur Raum- und Altargestaltung in traditioneller Weise: 
siehe Kultus-Handbuch!

Zum «freien christlichen» Impuls Rudolf Steiners grundsätzlich und heute:
siehe Info-Bücher, siehe Literaturhinweise, siehe  www.Forum-Kultus.de .

 

Der linksbündig gesetzte Text wird vom links vor dem Opfertisch stehenden Handelnden gesprochen, der rechtsbündige vom Rechten, der zentrierte vom Mittleren.

Die Opferfeier

Eine konzentrierte Fassung *

 


Der Vatergott sei in  uns (mir) ,                                       (Einstimmung)

Der Sohnesgott schaffe in  uns (mir) , 
Der Geistgott erleuchte  uns (mich) .

 

Christi Taten auf Golgatha                                               (Evangelium)

Stehen vor  unseren Seelen (meiner Seele).

 

DU schauest in die Schwächen                                       (Opferung)
   dieser Herzen (meines Herzens) ;  

So ströme zu Dir auch 

   die Sehnsucht  dieser Herzen (meines Herzens) .

 

ER sprach:  Nehmet hin;                                                    (Wandlung)

Seine Gnade lasse  uns (mich)  sprechen:  

Nimm hin.

 

Christus,  wir empfangen (ich empfange)  Dich:           (Kommunion)

Zur Gesundung 

   unsres (meines) Leibes, 
   unsrer (meiner) Seele,   
   unsres (meines) Geistes.

 

Christi Geist lebe in  dir (uns) (mir) !                                (Schluss)

 

( oder:  Christus in  euch [dir] ! ) 

 

(Für alle die man einbeziehen möchte - auch Verstorbene.)

 

Ja, so sei es!  







IFCAG  -  Die Opferfeier in Kernsätzen :

*  Die Praxis zeigt, dass oftmals das Bedürfnis besteht, 
sich täglich in die Opferfeier zu vertiefen, 
der Alltag aber die Länge nicht zulässt.  
Um dennoch die Kontinuität zu halten, ist ggf. eine konzentrierte Fassung  

- (jeweils ein Satz aus den vier Teilen) wie z.B.!  wie oben -  möglich... 


Opferfeier-Kreis

 

Eine kultische Arbeit
in der anthroposophischen Bewegung
muss aus dem selben geistigen Strom hervorgehen
wie die Schulhandlungen,
gewissermaßen eine Fortsetzung dessen, 
was in Form und Inhalt in der Opferfeier 
gegeben war... . 

Rudolf Steiner zu René Maikowski  (GA 269, S.133)

 

Wenn Sie nun die Opferfeier weitertragen wollen, aus dem Schulzusammenhang heraus 
in den möglichen Rahmen initia­tiver, anthroposophischer Gemeinschaft oder auch privat 
oder meditativ feiern wollen, sollten und könnten Sie eine "Fort­setzung" 
zumindest schon in der Form suchen. 

Aus der Erarbeitung der «Initiative, freie christliche Arbeits-Ge­meinschaft»
ergab sich die Kreis-Form.  

Es müsste für die Kreisform noch nicht einmal das bisher Ge­gebene prinzipiell
verändert werden:  Denken wir uns alles nur kleiner, konzentriert, aus dem frontalen Geschehen in die Mitte bzw. in die Runde des Kreises gestellt, der nun wie ein Brennglas die Wirkungen pfingstlich bündelt.

(Es kann also - wenn gewollt - "alles beim Alten bleiben" :  der Altar = als Tisch in der Mitte / 
in der Runde;  die rote Altar- und Raumfarbe = als rotes Tischtuch;  die schwarzen Kerzen-
ständer = als schwarzer siebenarmiger Kerzenständer;   die sieben weißen Kerzen 
in der ge­habten Form darauf;   das Christusbild = als Bild in einem Stehrahmen 
vor dem Kerzenständer. 

Und doch wird sich in dieser pfingstlichen Kreis-Form eine neue Quali­tät bilden 
und zum Ausdruck und zur Wirkung kommen. )

Andererseits gibt es auch die Praxis, dass alle Äußerlichkeiten nach innen genommen werden, sodass die Gemeinschaft nur in einem Kreis steht.

 

Die Kreisform wird privat wie auch schulisch gehandhabt ! 

In der individuellen und konkreten Praxis können und müssen verschiedene Details 
dieser entsprechend bedacht, erfühlt und erprobt werden. 

Jede Gemeinschaft hat andere Möglichkeiten, Fähigkeiten und Bedingungen.

Der Grundsatz:  Es muss als wahr und wirksam erlebt werden.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zur Verfügung, 

oder geben Ihnen unsere Erfahrungen weiter.

(Siehe dazu die Angaben im Kultus-Handbuch «Die Sakramente...» ! )

 

V.D. Lambertz

Initiative, freie christliche Arbeits-Gemeinschaft  



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Hinweise zur Handhabung


 

DREHUNGEN:     

Der die Handlung in der Mitte Vollziehende wendet sich immer gegen den Uhrzeigersinn, 
so dass er insgesamt einen ganzen Kreis beschreibt.

Die rechts und links Handelnden bewegen sich so, dass sie jeweils nur einen Halbkreis 
hin und den gleichen Weg zurück machen. Dabei drehen sie sich immer über die Mitte. 

 

SEGENSGESTE   

Zu den im Laufe der Opferfeier fünfmal wiederholten Worten: "Christus in euch" 
hat Rudolf Steiner die folgende Haltung ange­geben:

Die Arme werden nur halb erhoben (die Ellenbogen sind ange­zogen), die Handflächen 
sind segnend nach außen gewendet; die geschlossen gehaltenen Finger 
leicht nach vorne gekrümmt.

Nach der Antwort «Und deinen Geist erfülle er.» wird die Geste zurückgenommen.   
(Mit der Antwort ist nicht der Geist des Handelnden, sondern der der Teilnehmer gemeint.) 

 

KOMMUNIONSAKT    

Der rechts Handelnde berührt mit dem Zeigefinger und mit dem Mittelfinger zusammen 
die Mitte der Stirn des Kommunikanten, indem er frontal zum Kommunikanten steht. 
Die Berührung kann so lange dauern, bis die Worte «Christi Geist lebe in Dir» gesprochen sind. Sie kann auch nur für den Augenblick eines Wortes währen.

 

EINLASS/AUSGANG   

Alle Teilnehmer (Schüler/Erwachsene) gehen zusammen herein. 

Diejenigen die zur Kommunion gehen wollen setzen sich in die erste Reihe, 
bzw. stehen dazu auf, während die Anderen sitzen bleiben.

Der Einlass/Ausgang findet ohne Worte statt.

Üblicherweise stehen die Handlungshaltenden beim Einlass bereits am Altar 
und verlassen diesen wenn alle wieder draußen sind. 

Es sind aber auch Formen des gemeinsamen Handelns möglich, indem alle 
mit den Handelnden gemeinsam beginnen/enden und diese aus den Reihen aller kommen, 
sowie dass man mehr in einer Kreisform sitzt (FCAG), etc.! 

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»Direkte« und »indirekte« Kommunion 

 

    Leib und Blut  -  Brot und Wein   -  ER in Allem

 

Es wäre unrichtig zu meinen, 
in der Opferfeier gäbe es keine Substanzen. 
Sie sind da (direkt) in Gestalt 
des Leibes und des Blutes des Menschen ... 

Maria Lehrs-Röschl, GA 269, S. 126 

 

»Und so wird für alle diejenigen, welche das äußere Symbolum brauchen, 
um einen geistigen Actus zu vollziehen, 
nämlich die Vereinigung mit dem Christus, 
das Abendmahl der Weg sein, der Weg bis dahin, 
wo ihre innere Kraft so stark ist, wo sie so erfüllt sind 
von dem Christus, dass sie ohne die äußere physische 
Vermittlung sich mit dem Christus vereinigen können. 
Die Vorschule für die mystische Vereinigung mit dem Christus 
ist das Abendmahl - die Vorschule. 

So müssen wir diese Dinge verstehen. 
Und ebenso wie alles sich entwickelt vom Physischen 
zum Geistigen hinauf unter dem christlichen Einfluss, 
so müssen sich zuerst unter dem christlichen Einfluss 
heranentwickeln die Dinge, die zuerst da waren 
als eine Brücke: 
Vom Physischen zum Geistigen muss sich das Abendmahl entwickeln, 
um hinzuführen zur wirklichen Vereinigung 
mit dem Christus.«  

Rudolf Steiner, 7.7.1909, GA 112 & GA 269

 

»Dadurch werden Gedanken - als meditative Gedanken - im Menschen leben können, 
die eben dasselbe sein werden, nur von innen heraus, 
wie es das Zeichen des Abendmahles - das geweihte Brot - 
von außen gewesen ist ...  

Aber dann werden sich auch alle Zeremonien ändern, 
und was früher durch die Attribute von Brot und Wein 
geschehen ist, das wird in Zukunft 
durch ein geistiges Abendmahl geschehen.«  

Rudolf Steiner, 13.10.1911, GA 131 

 

Friedrich Rittelmeyer:  »Ist es nicht auch möglich,
Leib und Blut Christi zu empfangen ohne Brot und Wein,
nur in der Meditation?«  

Rudolf Steiner: »Das ist möglich.
Vom Rücken der Zunge an ist es dasselbe.«   GA 265, S. 27

( So können die in uns lebenden meditativen Gedanken )
»eben dasselbe sein, nur von innen heraus,
wie es das Zeichen des Abendmahls - das geweihte Brot -
von außen gewesen (ist). «   

Rudolf Steiner, 13.10.1911, GA 131, S. 204

 

»Die Form  für diese weihevollen, das Innere durch­dringenden 
und durchgeistigenden Gedanken 
ist in der Opferfeier gegeben.«   

Maria Lehrs-Röschl, GA 269, S. 129

 

»Die verschiedenen Angaben Steiners
zusammengeschaut, machen klar,
wo die Opferfeier
auf der Linie historischer Entwicklung einzureihen ist:
nicht vor, sondern nach der Messe mit Brot und Wein.«

Maria Lehrs-Röschl, GA 269, S. 128

 

Eine kultische Arbeit 
in der anthroposophischen Bewegung 
muss aus dem selben geistigen Strom 
hervorgehen 
wie die Schulhandlungen, 
gewissermaßen eine Fortsetzung dessen, 
was in Form und Inhalt 
in der Opferfeier gegeben war. 

Rudolf Steiner  zu René Maikowski  (GA 269, S. 133)  



Die »Opferfeier« 

ist das weiterentwickelte und kultushistorisch fortgeschrittene Zentralsakrament ("Messe").  

Sie schreitet nicht nur vom amtspriesterlichen Zwei-Stände-Prinzip  
zum gleichberechtigten, allgemein("laien")-priesterlichen Wirken fort, 

sondern auch von der »indirekten« zur »direkten« Wandlung / Kommunion. 

( In der traditionellen, »indirekten« Wandlung werden  
1. die »Substanzen« Brot und Wein gewandelt, 
dann nimmt  2. der Kommunikant diese zu sich 
und dadurch wird - »indirekt« - sein Leib und Blut gewandelt.  

 

In der »direkten« Wandlung wird im Kommunionsakt direkt 
- ohne den "Umweg" über Brot und Wein -  
Leib und Blut des Menschen gewandelt 

[ in der Opferfeier ist dies der Berührungsmoment 
und dem Ausspruch » Christi Geist lebe in dir! « ] ).

 

Aber, was wird denn "gewandelt",  

wenn der Christus doch bereits und jederzeit und überall 
- in aller Erden-Substanz (seit Golgotha »Sein Leib« !)
(also auch in meinem Leib und Blut) -  
immer und "real anwesend" ist ?  

Unser Leib ist nun auch Sein Leib !

 

Muss denn Sein Leib = Brot und Wein 
"extra" / noch einmal gewandelt werden (sogenannte »Realpräsenz«), 
wenn ER doch bereits darinnen ist ? ...

 

Das Abendmahl - mit Brot und Wein - war die »Vorschule« !, 
 "nur" Ausgangspunkt, eine Zwischenstation, 

 

nämlich hin letztlich zur »Geistigen Kommunion«,

zur Wandlung unseres mit Seiner Liebe 
durchdrungenen Denkens + Fühlens + Wollens !

 

Dass diese Verwandlung uns zur Liebe-Tat entflammt,

» daran werdet ihr sie erkennen « !

- mit oder ohne Brot und Wein, 
durch eine "direkte", oder "indirekte", oder alte, oder neue, oder sonstige Kommunion ..  
ist sekundär .. !

Denn ER ist die Liebe .. und wer in der Liebe ist, ist in IHM !

Weil aber ein jeder in seiner Seelen-, Geist- und JCh-Entwicklung 
an individuell unterschiedlichen Orten steht, 
brauchen wir auch entsprechend verschiedene Formen:

»Jedem Seinen Weg!«

 

»Alle Kultformen
haben ihre Berechtigung und ihre Bedeutung;
und man kann daher jede, in der ihr gemäßen Form
und dem ihr zukommenden Rahmen,
durchaus anerkennen.«                              
Fred Poeppig 

 

Auch wenn die Opferfeier mein / unser Weg ist, 
auch wenn sie der fortgeschrittenste 
und »spezifisch anthroposophische« Kultus-Weg ist, 
ist auch sie "nur" Zwischenstation.

 

Der Weg geht hin 
» zu einer spirituellen Auffassung der Gottgemeinschaft: 
die Umwandlung des Brotes
in die Seelensubstanz des Erkennens.«   
Rudolf Steiner, GA 198/16

 

»Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit
ist die wahre Kommunion des Menschen.« 
Rudolf Steiner, GA 1b 

 

»So ist spirituelle Erkenntnis eine wirkliche Kommunion,
der Beginn
eines der Menschheit der Gegenwart gemäßen
kosmischen Kultus.«                                       
Rudolf Steiner, GA 219

 

Indem wir IHN ergreifen, wirkt Er in und durch uns, 

- aus Tiefen, die wir durch die Anthroposophie eröffnen -
wirkt die LIEBE durch uns ... die nun real praktisch werden will:

 

Und dann wird die Liebe in der » sozialen Tätigkeit 
eine Opferweihehandlung, 
sie setzt das fort, was die alte Kultushandlung war.«   

Rudolf Steiner, 18.11.22, GA 218

 

.. ein jeder auf Seinem -Kultus-Weg ! ...




Gründonnerstags-Einschiebung 


Skizze für einen
Abendmahl - Einschub
Brot und Wein  für die Opferfeier ?

 

Immer wieder wird zur Passionszeit die Frage gestellt, 
ob nicht der Gründonnerstag - das »Abendmahl« - auch in der Opferfeier 
besonders bewusst gemacht und berücksichtigt werden könnte, 
durch eine entsprechende liturgische Einschiebung.

Man möchte - besonders an diesem Tag - der Einsetzung
des Liebe-Gemeinschaft-Mahles gedenken 
und dieses auch kultisch und sozial praktisch und sichtbar vollziehen.

Das birgt Mißverständnisse in sich: dass dann nämlich der Kommunionsakt
im traditionellen, »indirekten« Sinn aufgefasst 
und die indirekte Kommunion - durch die Einnahme von Brot und Wein - 
als doch eigentlich wirkender, relevanter Wandlungsakt angesehen wird.  
Das ist ja in der Opferfeier nicht der Fall :

Die Opferfeier ist fortgeschritten 
von der »indirekten« zur »direkten« Wandlung und Kommunion ( s. S. 124 ! ). 


Welche Aufgabe hätte denn Brot und Wein in einer Opferfeier ?

Wenn wir - als einen Einschub zum Einsetzungsgedenken 
des Abendmahls am Gründonnerstag -  
Brot und Wein in der Opferfeier hinzunehmen, 

dann also nicht um damit die Transsubstantiation unseres Leibes und Blutes zu erreichen (oder wieder zurückzukehren zur »indirekten« Messe), 

sondern als ein Handlungsakt, in dem speziell
an den Liebe- und Gemeinschaftsauftrag des Mahles 
ganz bewusst angeknüpft wird und seine Wirkung entfalten möge, 
als ein Ergreifen des Willens des Christus, des eigentlichen Zukunfts-Sinnes 
des Stiftungsaktes am Gründonnerstag: 
Seines »Neuen Bundes« 
der alles durchdringenden, verwandelnden und praktizierten LIEBE.

Die hier relevante und stattfindende Wandlung / Kommunion  
ist weiterhin - wie immer in jeder Opferfeier -  die »direkte« Wandlung 
des Leibes und Blutes im Moment der Kommunion, 
während der Berührung ( »Christi Geist lebe in dir!« )  !

Diese kann uns aber eine intensive Begegnung mit IHM, 

dem Alles und Überall und Immer, eröffnen ...

 

Denn..  unabhängig der Kommunionsform 

durchdringt, verlebendigt, transsubstantiiert ER schon seit Golgotha ALLE ERdensubstanz als nun Seinen Leib, und damit auch unseren Leib, unser Blut
(und somit natürlich [u.a.] auch weiterhin Brot und Wein) ( s. S. 124 ! ) !  

 

 

Wozu also eine "Wandlung", wenn ER sowieso bereits IN uns ist ?

Denn wenn ER überall darinnen ist, braucht es keine "extra" Wandlung 

von Brot und Wein - als traditionelle Stellvertreter der Erdensubstanzen -, 

oder aber auch unseres Leibes und Blutes, um IHN dort hineinzuholen... ! 

ER ist doch immerfort - 'realpräsent' - da !

 

Wer - ggf. (oder oft genug) - nicht da ist, sind wir !

Und weil wir mit unserem Bewusstsein, unserer Seele so oft schlafen 
(und das war in der Vergangenheit, vor der Geburt der »Bewusstseinsseele«, auch menschheitlich unser Zustand), wird uns eben auf der Ebene auf der wir sehen, auf der physischen Ebene, Brot und Wein "vor die Augen" gehalten, 
und gesagt: Schaut, da ist ER !

 

Heute aber können Viele - nicht nur, aber besonders durch die Anthropo­sophie - tiefer schauen und brauchen diese äußeren Zeichen nicht mehr...

Und ER ist ja nicht nur in der Natur ... 

Denn die eigentliche Botschaft des Gründonnerstag geht weiter: 

Schaut »JCh bin alle Zeit bei euch!«, und »JCh gebe euch ein neues Gebot:

Liebet einander, wie JCh euch geliebt habe!«

Diesen Auftrag, diesen Liebe-Funken ergreifen wir im Gottesdienst, 
entzünde uns für Seine All-Gegenwart .. im Überall, im Alltag, im Du.

So ist Seine »Realpräsenz« nicht mehr nur in Brot und Wein, im Leib und Blut ..  

sondern ER - die Liebe! - wächst in uns durch unsere Liebe-Taten im Leben.

»Und die soziale Tätigkeit wird eine Opferweihehandlung,
sie setzt das fort, was die alte Kultushandlung war.«            Rudolf Steiner, 18.11.22, GA 218

 

Stellvertretend und Bild für diese Seine ALL-umfassende Wandlung 

war und ist Brot und Wein, um uns bis ins Physische hinein die Augen zu öffnen. 

Seht, JCh bin im Überall:  

»Und sie fragten ihn:  Herr, wo werden wir Dich finden, wenn Du auferstanden bist ? Und Er antwortete ihnen:  »Hebt auf den Stein und ihr werdet mich darinfinden ! «               Thomas-Evangelium, Log. 77-79

 

So sind "Brot und Wein" im Abendmahl - kultushistorisch bedingt - 
mittlerweile lediglich zusätzliche Bilder, Hinweise, Aufforderungen für unsere JCh-Bewusst­werdung, die es zu übersetzen,verstehen und zu wollen gilt.

Heuer gilt unsere Konzentration Seiner überall und immer wirkenden LIEBE, 
und nur sekundär den Bewusstwerdungsmitteln Brot und Wein.

Wenn wir an den "äußeren" Substanzen Brot und Wein (es könnten auch andere sein!) kleben bleiben .. dann gehen wir an IHM vorbei.

 

Aber wenn wir Seiner Hingabe und Seinem Auftrag am Gründonnerstag 
zu einer  Gemeinschafts-Liebe-Feier - MIT den Symbolen Brot und Wein - 
als Aufruf Ihn, Seine Liebe in die Welt zu tragen, 
besonders gedenken und umsetzen wollen, 
können wir, eben nicht nur "überall und immer", sondern ebenso  hier, 
dies in die Welt stellen

und kultisch in dieser Weise bewusst fokussieren...  

 

dann könnte sogar jeder Tag ein Gründonnerstag werden...

 

Es wäre unrichtig zu meinen, 
in der Opferfeier gäbe es keine Substanzen. 
Sie sind da 
in Gestalt des Leibes und des Blutes des Menschen.

 

Maria Lehrs-Röschl,  GA 269, S. 126


«Sehet, JCh bin bei Euch alle Tage...»

 

 

 

 

Bitte vergleichen Sie die geringfügigen Unterschiede 
mit dem originalen Text Steiners. 

 

 

Zur Praxis:

 

Die Opferfeier wird gehalten wie gehabt,
nur mit kleinen Änderungen 
im Wandlungs- und Kommunionsteil !

Zur Form:   Man sitzt / steht  im Halbkreis / Kreis / Oval  mit etwas Abstand um einen Tisch.  Rote Tischdecke (für den Sieg über den Leibes-Tod an Ostern).  
Auf dem Tisch:  große weiße Kerze für IHN, um diese ggf. zwölf kleine (rote) Kerzen 
für die Jünger.   

Auf der Seite der Handlungshaltenden: 
Krug & Kelch (Traubensaft),  geschnittenes Brot/Hostien auf einer Schale; 
beides mit Tüchern zugedeckt, bzw. die Schale auf dem Kelch.

 






Die Gründonnerstags-Ergänzungen
im Text

 

 ( Änderungen/Ergänzungen  folgend in GROSSBUCHSTABEN )  

 

EVANGELIUM
ÜBER DAS ABENDMAHL

 

OPFERUNG

wie gehabt !

 

WANDLUNG

Text bleibt gleich, nur ein Einschub einer Handlung.

 

DER IN DER MITTE HANDELNDE TRITT  

( bzw. steht dort bereits )

VOR DEN KELCH UND DIE BROTPATENE,
NIMMT GGF. DIE TÜCHER DAVON WEG 
UND ZIEHT DREIMAL EIN GRÖSSERES (SONNEN-)KREUZ 
ÜBER DIESE.

 

und spricht dann wie gehabt :

 

Er hat sich geeint, 

Bevor Er hinging

Zum Menschentode, 

Mit den Seinen. 

...

 

...  Text wie üblich bis ...

 

Christus walte 

Heil-tragend 

In unserer Seele, 

Kraft spendend 

In unserem Geiste.


ER GEHT GGF. WIEDER IN DEN KREIS ZURÜCK.

 
KOMMUNION

Dann weiter wie üblich bis zum Kommunionsakt:

Christus, wir empfangen Dich:

Zur Gesundung unsres Leibes,

Zur Gesundung unsrer Seele,

Zur Gesundung unsres Geistes.  4)

 

Der links Handelnde spricht, zum Opfertisch hin:

 

Ja, so sei es.

 

Dann:

ALLE DREI HANDLUNGSHALTENDE 
TRETEN AN DEN ALTAR / TISCH  ( bzw. stehen dort bereits ).

DER IN DER MITTE HANDELNDE NIMMT DIE PATENE MIT DEM BROT, 
HEBT SIE HOCH UND SPRICHT:

 

ER SPRACH: 
NEHMET HIN;  DIES IST MEIN LEIB, 
DER FÜR EUCH GEGEBEN WIRD; 
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS !  1)

 

DANN NIMMT ER DEN KELCH, HEBT IHN HOCH UND SPRICHT:

 

ER SPRACH: 
NEHMET HIN;  DIES IST MEIN BLUT,
DAS FÜR EUCH VERGOSSEN WIRD;
DER NEUE BUND !  1)  

 

Der Kelch wird wieder abgesetzt.

 

UND ER SPRACH: 
EINEN NEUEN AUFTRAG GEBE ICH EUCH: 
LIEBET EINANDER,

SO WIE JCH EUCH LIEBE; 

SO BIN JCH IN EUCH, IHR IN MIR !  2)  

 

Zur Kommunion stehen die dazu bereiten Teilnehmer auf.

 

DER RECHTS HANDELNDE  NIMMT DAS  BROT 
UND REICHT ES DEM KOMMUNIKANTEN UND SPRICHT:

 

DER LEIB CHRISTI !  3)

 

IHM FOLGT AUF DEM FUSS DER LINKS HANDELNDE 
UND REICHT DEM KOMMUNIKANTEN DEN  KELCH  UND SPRICHT:

 

DAS BLUT CHRISTI !  3)

 

5)  Dann folgt der IN DER MITTE Handelnde 
und berührt dem Kommunikanten 
- wie üblich - mit folgenden Worten die Stirn mit Zeige- und Mittelfinger: 

 

Christi Geist lebe in dir.

 

 

-  weiter wie üblich  -

 

 

 

 

 

____________________________________________________________

 

Wenn Sie die Opferfeier in der KREISFORM vollziehen wollen,

könnten Brot, Kelch und Segen im Kreis wandern, 

d.h. ein jeder empfängt die Gaben und Worte vom Nachbarn,
z.B. von rechts und gibt sie weiter an den Nachbarn links.

 

Es würde unvergorener Wein = (roter) Traubensaft genommen.

Die Reste von Brot und Wein werden nach der Handlung vom Handelnde verspeist.

 


_____________________________________________


Anmerkungen:
1)   ( u.a. Luk.22,19-20 )   

Neben dem Wachrufen Seiner Wandlungstat 
dient der erste Einschub vor allem der Erinnerung der Tatsache 
Seiner allgegenwärtigen Hingabe 
und Seines Auftrages dem zu gedenken und Seines Bundes mit uns.  

2)   ( u.a. Joh.13,34 u. 15,9ff )   

«Ihr aber seid der Leib Christi und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.»  ( 1.Kor.12,27 )    

«Wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott in ihm!»

Der zweite Einschub, der Liebe-Auftrag ist die Folge dessen und zeichnet den Weg 
IHN zu finden: als eine liebende Christen-Gemeinschaft, als der «Corpus Mysticum».  

3)   Der dritte Einschub weist auf die Realpräsenz Christi ( eben auch - wie überall) 
in Brot und Wein.

4)   Ggf. könnte dieser Absatz auch nach Brot und Wein stehen   5)

 

WIE Sie dieses Geschehen ins Sichtbare, Hörbare bringen, textlich ERfassen, 
müssen letztlich Sie, muss die handelnde Gemeinschaft erlauschen, 
um das Not-wendige abzutasten.

 

ENTWURF  zur weiteren, eigenen Er- und Bearbeitung !   
IFCAG  -   
Stand: Drei König 2018





 

Selbstverständlich muss diese  ANREGUNG  
auf IHRE Möglichkeiten und Bedürfnisse 
maßgeschneidert werden!

Es ist ein Versuch, im Bemühen 
um eine «Fortsetzung» der Opferfeier,
auf Fragen aus der Gegenwart zu antworten, 

mit der Absicht sich möglichst eng 
an Rudolf Steiners Werk, Worte und Form zu halten.

 

Dieser Einschub sollte aber
nur mit einem vorbereiteten Kreis vorgenommen werden,
weil die Integration der "indirekten" Sakramentalien 
Brot und Wein 
in die "direkte" Opferfeier 
sofort Missverständnisse aufruft 
und leicht als Rückschritt verstanden wird.

 

Auch wenn Brot und Wein 
aufgrund Seines unaufhörlichen Wandlungswirkens  auch 
- und besonders hier, durch die Konzentration unseres Bewusstseins darauf - 
ihre/eine Wandlung erfahren,

so bleibt doch die für die Opferfeier relevante und wirksame Wandlung 
die "direkte" !

 

 


Gerne hören wir von Ihnen, 
wenn auch Sie in dieser Weise am Gründonnerstag (oder ggf. wann auch immer)
- als Konzentrationsakt auf den Gemeinschaftsimpuls des Abendmahls -
versuchen 
IHM diese Schale zu bilden. 

Und immer und auch, 
wenn Sie hierzu Anregungen, bzw. Erfahrungen haben, 
die wir gerne in unserem Suchen mit bedenken möchten.

 

 

 


FORUM FREIER CHRISTEN

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Aus der Opferfeier (Kommunion)

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