LEITSTERNE + KERNSÄTZE
Leitsterne
für ein / unser
"freies christliches", sakramentales Wirken heute
2020
Unübersehbar .. ergibt sich als notwendig,
dass das christliche Freiheitselement
auch dem Wesen des Kultus,
dem Sakramentalismus
einverleibt werden muss.
Hella Wiesberger, GA 265, S.19
Das "Forum Kultus"
und die
"Initiative, freie christliche Arbeits-Gemeinschaft"
haben ihre Arbeit und Position in "Leitsterne" formuliert:
L E I T S T E R N E 1)
"Gott ist die Liebe!
Und wer in der Liebe ist,
der ist in Gott und Gott in ihm!"
2)
● CHRIST-SEIN HEUTE - FÜR MORGEN SÄEN
"Alle freie Religiosität, die sich in der Zukunft
innerhalb der Menschheit entwickeln wird,
wird darauf beruhen,
dass in jedem Menschen das Ebenbild der Gottheit
wirklich in unmittelbarer Lebenspraxis,
nicht bloß in der Theorie, anerkannt werde.
Dann wird es keinen Religionszwang geben können,
dann wird es keinen Religionszwang zu geben brauchen,
denn dann wird die Begegnung
jedes Menschen mit jedem Menschen
von vornherein eine religiöse Handlung, ein Sakrament sein,
und niemand wird eine besondere Kirche,
die äußere Einrichtungen auf dem physischen Plan hat,
nötig haben, um das religiöse Leben aufrecht zu erhalten.
Die Kirche kann, wenn sie sich richtig versteht,
nur die eine Absicht haben,
sich unnötig zu machen auf dem physischen Plane,
indem das ganze Leben
zum Ausdruck des Übersinnlichen gemacht wird."
Rudolf Steiner 3)
"Unübersehbar .. ergibt sich als notwendig,
dass das christliche Freiheitselement
auch dem Wesen des Kultus, dem Sakramentalismus
einverleibt werden muss."
Hella Wiesberger 4)
"Aus dem Ernst der Zeit, muss geboren werden
der Mut zur Tat!"
Rudolf Steiner 5)
Anthroposophisch sakramentales Handeln
als michaelische, zeitgemäß abgelauschte Antwort
und not-wendige Arznei der aktuellen Erd- + Menschen-Not.
● DIE FREIHEIT DES CHRISTENMENSCHEN
UND DIE INDIVIDUELLE SITUATION
Der "ethische Individualismus":
Handeln aus "moralischer Intuition".
Überkonfessionell + individuell + tolerant + frei.
Nicht Macht, Hierarchie, Institutionalisierung,
nicht Rechthaberei oder die Dogmatik
irgendeiner Religionsgemeinschaft oder Gruppe,
sondern nur meine reale, individuelle Beziehung
zur Geistigen Welt ist der Maßstab
des - vor allem sakramentalen - Handelns
und geistigen Strebens,
als Handelnder wie als Nachfragender;
allein IHM selbst bin ich unterworfen und ver-antwort-lich.
"Leben in der LIEBE zum Handeln
und Lebenlassen im Verständnis des fremden Wollens
ist die Grundmaxime der freien Menschen."
Rudolf Steiner 6)
● DAS ALLGEMEINE CHRIST=PRIESTER-SEIN
Den Alltag spiritualisieren, sakramentalisieren;
geschwisterlich, liebevoll und heilend leben;
Gott in Allem wahr-nehmen...
Heute brauchen wir keinen zertifizierten Amts-Priester mehr,
der allein und lebenslang und gar automatisch befähigt
und berechtigt ist sakramental zu handeln.
"Alle Christen sind wahrhaftig geistlichen Stands,
und ist unter ihnen kein Unterschied,
denn des Amts halben allein. ...
Was aus der Taufe krochen ist,
das mag sich rühmen,
dass es schon Priester, Bischof und Papst geweihet sei,
obwohl es nicht jedem ziemt, dieses Amt auch auszuüben."
Martin Luther 7)
Das Ziel: Jeder Mensch ein Priester
(nicht aufgrund eines Amtes,
sondern aus geschwisterlicher Pflicht)
im Handeln aus Liebe!
"Allgemeines Priestertum",
das urchristliche und geschwisterliche
"Laien"-Priestertum,
bedeutet nicht Dilettantismus, sondern ERhöhung,
ist Auf-Gabe zu einem Werden
und Zukunft menschlichen Handelns und Seins
und gleichzeitig heute Not-wendige Antwort
auf das auch kultische Suchen und Wollen der Geschwister.
● DIE ANTHROPOSOPHIE
Uns ist dabei die Anthroposophie ein Erkenntniswerkzeug,
die als eine undogmatische, interreligiöse "Geisteswissenschaft",
als eine "Philosophie der Freiheit",
den Einzelnen in seinem Suchen und Finden frei lässt,
tiefste Einblicke und Erfahrungen eröffnet,
mit denen ich frei umgehe, Ver-antwort-ung und Liebe erweckt
und die zum all-umfassenden Gottes-Dienst wird.
Weil die "Anthroposophische Gesellschaft"
eine interreligiöse ist, arbeiten wir zwar als - in der Regel - deren Mitglied,
aber autonom von dieser,
aus der individuell ergriffenen Anthroposophie,
die auf die Not- und Hochzeiten des Lebens
auch sakramentale Antworten hat und antwortet.
● DIE SAKRAMENTE
AUS DER QUELLE DER FASSUNGEN
RUDOLF STEINERS
Die Sakramente sind Werkzeuge Gottes,
"heilende Arznei" des Schöpfers allen Seins.
Diese Prozesse in Worte zu fassen,
erfordert einen tiefen Einblick in das Übersinnliche;
das trauen wir Rudolf Steiner zu.
Dennoch sind die durch ihn wieder und neu ergriffenen,
kultushistorisch weitergeführten,
allgemein-priesterlichen, sieben Sakramente
(mit der "Opferfeier" als Zentralsakrament)
"ein Anfang", lebendige Fassungen
die - gemäß Steiners Forderung - in "Inhalt und Form"
zeitgemäß "fortgesetzt" werden sollen ..
Inspirationsquellen, nicht apodiktische Dogmatik.
● CHRISTEN-GEMEINSCHAFT
GESCHWISTERLICHE
KULTUS-TRAGE-GEMEINSCHAFT
Es ist ein Werden in und aus LIEBE und FREIHEIT,
Verantwortung, Moralität, Geschwisterlichkeit, Demut, Toleranz
und der individuellen Gottverbundenheit ..
als Sein Werkzeug!
Dazu müssen Wege / Strukturen ausgearbeitet
und praktiziert werden,
die ein destruktives Miteinander und Machtstrukturen
durch einen persönlichen und gemeinsamen, spirituellen
und sozialen Schulungsweg verhindern!
"Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, da bin JCh mitten unter ihnen."
Und Jesus trat zu ihnen und sprach :
Nun ist mir alle Schöpfermacht übergeben
im Himmel und auf der Erde.
Ziehet aus und seid die Lehrer aller Völker
und tauft sie
im Namen und mit der Kraft
des Vaters,
des Sohnes
und des heiligen Geistes. ..
Und siehe,
JCH bin in eurer Mitte alle Tage
bis zur Vollendung der Erdenzeit.
Matt. 28/18-20 (Übersetzung Emil Bock)
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1) Stand: Pfingsten 2020. Siehe auch Infobuch: "Sakramente heute..." .
2) 1. Joh. 4, 16b.
3) Rudolf Steiner, 9.10.1918.
4) Hella Wiesberger, GA 265, S. 19.
5) Rudolf Steiner, GA 269.
6) Rudolf Steiner, "Philosophie der Freiheit", 9K., 36A. .
7) https://www.evangelischer-glaube.de/stimmen-der-väter/luther-allgemeines-priestertum/ .
K e r n s ä t z e
Weiterhin wird die "freie christliche" Thematik
in - u.a. - folgenden "Kernsätzen"
wiedergefunden :
Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe ist,
der ist in Gott und Gott in ihm.
1.Joh. 4:16
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin JCh mitten unter ihnen!
Matt.18:20
Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen
im Verständnis des fremden Wollens
ist die Grundmaxime der freien Menschen.
Rudolf Steiner, "Philosophie der Freiheit"
Zur Voraussetzung hat eine solche Handlung die Fähigkeit der moralischen Intuition.
Rudolf Steiner, "Philosophie der Freiheit"
Unübersehbar .. ergibt sich als notwendig,
dass das christliche Freiheitselement auch dem Wesen des Kultus,
dem Sakramentalismus einverleibt werden muss.
Hella Wiesberger, GA 265, S. 19
Nun, dazumal (vor der Reformation und im Katholizismus) handelte es sich darum,
streng festzuhalten an dem Unterschied zwischen Priestertum und Laientum. ..
Aber über diese Zeiten ist die Entwicklung hinweggeschritten, diese Zeit ist nicht mehr.
Rudolf Steiner, GA 345, S.36
Alle Christen sind wahrhaftig geistlichen Stands,
und ist unter ihnen kein Unterschied, denn des Amts halben allein. …
Was aus der Taufe krochen ist, das mag sich rühmen,
dass es schon Priester, Bischof und Papst geweihet sei,
obwohl es nicht jedem ziemt, dieses Amt auch auszuüben.
Martin Luther, "Vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen" (Übersetzung: VDL)
Ziehet aus und seid die Lehrer aller Völker
und tauft sie
im Namen und mit der Kraft
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Matt. 28:19
Alle freie Religiosität,
die sich in der Zukunft innerhalb der Menschheit entwickeln wird,
wird darauf beruhen,
dass in jedem Menschen das Ebenbild der Gottheit
wirklich
in unmittelbarer Lebenspraxis
.. anerkannt werde.
Dann wird es keinen Religionszwang geben können,
dann wird es keinen Religionszwang zu geben brauchen,
denn dann wird die Begegnung jedes Menschen mit jedem Menschen
von vornherein eine religiöse Handlung, ein Sakrament sein,
und niemand wird eine besondere Kirche,
die äußere Einrichtungen auf dem physischen Plan hat,
nötig haben, das religiöse Leben aufrecht zu erhalten.
Rudolf Steiner, 9.10.1918
Das heißt, dass zunehmend nach der Zukunft hin nicht mehr der eine (Priester)
für die anderen alle das Opfer zu vollbringen haben wird,
sondern dass der eine mit dem anderen gemeinschaftlich
das Gleichwerden der Menschen gegenüber dem Christus,
der als Sonnenwesen auf die Erde heruntergestiegen ist, erleben soll.
Hella Wiesberger, GA 265
Die Vorschule für die mystische Vereinigung mit dem Christus
ist das Abendmahl - die Vorschule.
Rudolf Steiner, 7.7.1909
Das ganze anthroposophische Denken ist eigentlich etwas Sakramentales ..
Das Denken ist eine Kommunion des Menschen.
Die Erkenntnis, wenn sie wirkliche Erkenntnis ist, wird zum Sakrament. ...
Wenn Sie das berücksichtigen, so werden Sie verstehen,
dass diese Kommunion, die der Priester hat,
auch entwickelt wird von demjenigen,
welcher der anthroposophischen Bewegung angehört.
Rudolf Steiner, GA 345, 12.7.1923
Und die Priesterweihe besteht eben darin,
dass der Mensch (durch die Anthroposophie) so vorbereitet wird
zum geistigen Anschauen,
dass er überall im sinnlichen Prozeß auch den geistigen Prozeß sieht.
Rudolf Steiner, GA 343, S. 295, 3.10.1921, nachmittags
Die Christengemeinde ("Christengemeinschaft") ist etwas für sich Bestehendes.
Zur Anthroposophischen Gesellschaft steht die Christengemeinde
in keinem anderen Verhältnis als der Katholizismus oder die Quäker.
Rudolf Steiner, 9.12.1922
Diejenigen, die den Weg einmal in die Anthroposophische Gesellschaft gefunden haben,
brauchen keine religiöse Erneuerung.
Rudolf Steiner, 30.12.1922
Eine kultische Arbeit in der anthroposophischen Bewegung
müsse aus demselben geistigen Strom hervorgehen wie die Schulhandlungen,
gewissermaßen eine Fortsetzung dessen werden,
was in Form und Inhalt in der Opferfeier (mit dem freien christlichen Kultus-Impuls, VDL)
der Schule gegeben wurde.
Rudolf Steiner, GA 269, S. 133
Diese Handlung (die Opferfeier)kann überall gehalten werden,
wo Menschen sind, die sie wünschen.
Rudolf Steiner, GA 269, S. 125
Denn dasjenige, was der Kultushandelnde "hier tut, ... seinen Kultus verrichtet,
das hat sein Ursprungsbild in der anstoßenden übersinnlichen Welt,
wo, während wir hier ... den irdischen Kultus verrichten,
der himmlische Kultus verrichtet wird von der anderen Seite,
von den Wesenheiten der anderen Seite des Daseins ...
Nur dann ist ein Kultus eine Wahrheit,
wenn er diesen realen Ursprung hat."
Rudolf Steiner, 27.6.1924, GA 236/19
Dieser Gedanke liegt auch dem christlichen Sakramentalismus zugrunde:
die Heilung vom spirituellen Plane aus.
Ein Sakrament ist eine physische Handlung, die so verrichtet wird,
dass in ihr sich ein geistiger Vorgang ausdrückt.
Rudolf Steiner, GA 92, S. 35
Es ist jedes Wort (im "freien christlichen" Kultus) abgewogen,
nicht nur so weit, dass es als Wort da steht,
sondern es steht auch jedes Wort an seinem richtigen Orte
und im richtigen Verhältnis zum anderen Worte.
Rudolf Steiner, 4.10.1921, Vormittag, GA 269, S. 25
Begegne ich ihm (dem Du) so,
dass ich bereit bin, mein Bewusstsein (zeitweilig) für ihn zu opfern,
dass seine Entfaltung mir also wichtiger ist als die meine,
vollziehe ich - indem ich für ihn ersterbe - in gewissem Sinne
eine Nachfolge Christi.
Dann nah ich ihm in Seinem Namen.
Dann werde ich im gleichen Augenblick von Christus selber
zum Priester geweiht:
Seine Gegenwart ist Weihe ...
Dieter Brüll, "Bausteine für einen sozialen Sakramentalismus"
Nehmen sie auch so etwas als einen Anfang hin ...
wie überall eben aus dem Lebendigen heraus
das Kultusartige gesucht werden muss. ...
Etwas Prinzipielles kann es im Leben der Welt überhaupt nicht geben,
sondern es kann nur das sich in Leben Wandelnde geben.
Rudolf Steiner, GA 269, S .37
Jedes Sakrament ist eine neue Geburt.
VDL
Wenn wir heute nicht säen, werden wir morgen nicht ernten.
VDL
Aus dem Ernst der Zeit, muss geboren werden der Mut zur Tat.
Rudolf Steiner
Jeder Mensch - werde - ein Priester!" ... "Jedem Seinen Weg!"
Forum Kultus
Aus der "moralischen Intuition" eines "ethischen Individualismus".
Rudolf Steiner
Der Christ der Zukunft
wird ein Mystiker sein,
oder er wird nicht sein.
Eine unmittelbare,
persönliche Gotteserfahrung
muss gefunden werden...
Karl Rahner, "Im Gespräch", Bd.2, S. 34f
Für den freien christlichen Impuls
darf auch gelten und möchte erstrebt werden,
was Rudolf Steiner, rückblickend
zum Geist der kultisch arbeitenden "Esoterischen Schule",
während der "Weihnachtstagung" anmerkte :
Es wäre alles
in ständigem Werden zu denken gewesen,
von Tag zu Tag neu,
abhängig nicht von ein für alle Mal
festgeschriebene Prinzipien,
sondern in ständiger Weiterentwicklung
gemäß dem Fortgang der Welt-Evolution,
konkretisiert nicht bloß durch Gedanken,
sondern durch das,
was die beteiligten Menschen tun würden.
Rudolf Steiner, siehe GA 270
Johannes Kiersch, in "Anthroposophie", Weihnachten 2018, S. 314
Denn es beruht das, was geschehen soll,
nicht auf Worten,
sondern auf Menschen,
und nicht einmal auf Menschen,
sondern auf demjenigen,
was diese Menschen tun werden.
Es wird in einem lebendigen Flusse,
einem lebendigen Werden sein (...).
Wie ein Baum im nächsten Augenblicke
nicht mehr das ist, was er vorher war,
sondern Neues angesetzt hat,
so soll diese Sache
wie ein lebendiger Baum sein.
Rudolf Steiner, 15.12.1911, GA 264, S. 433
FORUM FREIER CHRISTEN
Zur Freiheit des Christen-Menschen
Gott ist die Liebe!
Und wer in der Liebe ist,
der ist in Gott
und Gott in ihm!