Sieben Sakramente
Der Sakramentalismus
ist kein Symbolismus.
Der Sakramentalismus - was ist er?
Er besteht darin,
dass äußere Vorgänge geschehen.
Diese äußeren Vorgänge, die da geschehen,
tragen etwas in sich,
was nicht aufgeht
in dem Chemischen oder Biologischen,
was da geschieht,
sondern was in sich schließt
Orientierungen, Richtungen,
die dem Physischen, Biologischen
einverleibt werden,
und die im Spirituellen,
im Geistigen ihren Urstand haben.
Man vollzieht sinnliche Prozesse,
in die Spirituelles hineinströmt
im Sich-Vollziehen.
Das geistig Wesenhafte
geschieht im Kultus
auf sinnenfällige Art.
Rudolf Steiner, 8.9.1924, GA 318, S.17
DIE SAKRAMENTE
in der Darstellung Rudolf Steiners
und der freien christlichen Praxis heute, ***
der Initiativen, freien christlichen Arbeits-Gemeinschaft
INDIVIDUALITÄT
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1 + Geburt
Empfang
( Kinder-TAUFE * / * * )
(Physischer Leib) ( BAPTISMA )
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2 + Erwachen
Jugendfeier
(Konfirmation)
(Ätherleib) ( CONFIRMATIO )
................................................................................................................................
3 + Wandlung
Opferfeier
(Gottesdienst)
als Zentralsakrament
(Astralleib) ( EUCHARISTA )
................................................................................................................................
4 + Erinnerung
Lebensschau
(Beichte)
(Ich) ( PAENITENTIA )
................................................................................................................................
5 + Tod
Sterbe-/
Abschiedskultus :
- Heilige Ölung
- Aussegnung
- Bestattung
für Erwachsene / für Kinder
- ggf. Urnenbeisetzung
- ggf. Totenfeier (Opferfeier)
(Geistselbst) ( EXTREMA UNCTIO )
................................................................................................................................
GEMEINSCHAFT
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6 + Christen- Gemeinschaft
Tauf-/Weihe
Sakrament der Verbindung
- Erwachsenen-Taufe * *
(als/ oder) - Handlungs-Weihe
(Lebensgeist) ( ORDO )
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7 + Lebens-Gemeinschaft
Trauung
(Ehe-Weihe)
später dann auch (Silberne-/Goldene Hochzeit)
- Erinnerungs-Taufe
(Geistesmensch) ( MATRIMONIUM )
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Sie können natürlich auch andere Perspektiven einnehmen!
* Diese Kinder-Taufe ist von Rudolf Steiner ausdrücklich nicht
als Taufe, sondern als Empfangskultus für das Neugeborene konzipiert.
* * So fände die wirkliche Taufe, als bewusstes Bekenntnis und Handeln,
erst im 6. Sakrament statt, und ist damit gleichzeitig Aufruf
auch zum konkreten, allgemein-priesterlich-christlichen Wirken,
im Sinne : "Jeder Mensch ..werde.. ein Priester!"
* * * Siehe unten !
Angaben zu den Sakramenten
TAUFE
Wilhelm Ruhtenberg erhielt 1921 von Rudolf Steiner das Sakrament der Taufe.
Siehe GA 265 (1987), S.36. Danach bekam auch die Kirche
«Die Christengemeinschaft» diesen Text.
TEXT s.a.: GA 343 (1993), 5.10.1921, vormittags, S. 373-377.
Siehe auch Bearbeitung für eine Erwachsenen-Taufe,
IFCAG, 2008, Kultushandbuch.
Sonntagshandlung für die Kinder
Die erste Sonntagshandlung für die Kinder des freien christlichen Religionsunterrichtes
wurde am 1.2.1920 in der Stuttgarter Waldorfschule gefeiert.
Danach bekam auch die Kirche «Die Christengemeinschaft» diesen Text.
TEXT s.a.: GA 343 (1993), 4.10.1921, vormittags, S.315-319 und GA 269 (1997), S.42-44.
Weihnachtshandlung
TEXT s.a.: GA 269 (1997), S. 47-51, & 4.10.1921, GA 343 (1993), S.320-323.
Einschub für die Sonntagshandlung zu Pfingsten
TEXT s.a.: GA 269 (1997), S. 45-46.
JUGENDFEIER (Konfirmation)
wurde erstmalig Palmsonntag 1921 in der Stuttgarter Waldorfschule gehalten.
Danach bekam auch «Die Christengemeinschaft» diesen Text.
TEXT s.a. (handschriftliches Original - Faksimile): GA 343 (1993), 4.10.1921, vormittags, S.324-327, siehe auch GA 269 (1997), S.53-61.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 5385-5389.
OPFERFEIER
Die Opferfeier fand erstmalig am 25.3.1923 in der Stuttgarter Waldorfschule
für die Schüler ab Klasse 9/10 statt.
Überkonfesssionell "vollziehbar für Menschen, die sie wünschen."
TEXT s.a.: (handschriftliches Original - Faksimile): GA 269 (1997), S.63-79.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 3553-3541.
Siehe auch Bearbeitung für einen Einschub zu Gründonnerstag,
IFCAG, 2008, Kultushandbuch.
LEBENSSCHAU (Beichte)
Dieses Sakrament findet sich in den «Kursen über christlich-religiöses Wirken», 1922.
TEXT s.a.: GA 344 (1994), 20.9.1922, vormittags, S.188.
Sterberitualien :
LETZTE ÖLUNG
Auch dieses Sakrament findet sich erst 1922 in :
TEXT s.a.: GA 344 (1994), 21.9.1922, S.214-217.
AUSSEGNUNG / BESTATTUNG
Dieses Ritual vollzog Hugo Schuster erstmals am 14.1.1919 am Grabe von Marie Leyh
auf dem Arlesheimer Friedhof. Steiner sprach dabei die Gedächtnisworte
(GA 261 [1984], S.225), GA 342 (1993), S.250.
Danach bekam auch «Die Christengemeinschaft» diesen Text.
TEXT s.a.: GA 343 (1993), 8.10.1921, vormittags, S.520-523.
Kinderbegräbnis
Erst später im März 1923 in den «Vorträgen und Kursen über christlich-religiöses Wirken» vermittelt.
TEXT s.a. (handschriftliches Original - Faksimile): GA 345 (1994), S.128-141.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 3578-3584.
Totenhandlung
Im März 1923 in den «Vorträgen und Kurse über christlich-religiöses Wirken»
in Stuttgart vermittelt.
TEXT s.a. (handschriftliches Original - Faksimile): GA 345 (1994), S.142-145.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 3523-3524.
Erwachsenen-TAUF-WEIHE
(Priesterweihe)
Eine institutionalisierte "Priester-Weihe"-Liturgie sah Rudolf Steiner nur noch
für die "Kirchen"-Form der «Christengemeinschaft» vor;
diese findet sich in den «Vorträgen und Kurse über christlich-religiöses Wirken», 1922.
TEXT s.a. (handschriftliches Original - Faksimile): GA 344 (1994), 13.9.1922, nachmittags,
S. 97-102.
Da im "freien christlichen" Impuls das "allgemeine Priester-Sein" ("Laien-Priestertum")
eines jeden Christen wirkt
und die Kindertaufe als nur ein Empfangskultus, ist die Erwachsenen-Taufe
real gleichzeitig eine "Priester-Weihe": sie berechtigt den Getauften
auch zum sakramentalen Handeln.
Siehe auch Bearbeitung IFCAG, 2003, Kultushandbuch.
Siehe dort auch zur Frage der Priester-Weihe als «Erwachsenen-Taufe».
TRAUUNG
Wilhelm Ruhtenberg erhielt im Frühjahr 1922 von Rudolf Steiner das Sakrament der Trauung. Siehe GA 345, S.73 und auch GA 265, S.36.
Danach bekam auch «Die Christengemeinschaft» diesen Text.
TEXT s.a. (handschriftliches Original - Faksimile): GA 345 (1994), S.146-157.
Archivnummer der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung: NZ 4964-4969.
Siehe auch Aktualisierungsvorschläge IFCAG, 2003, Kultushandbuch.
An den «Vorträgen und Kursen über christlich-religiöses Wirken» ("Priester-Kurse") nahmen die Interessenten an der Begründung der «Christengemeinschaft», die Religionslehrer des freien christlichen Religionsunterrichtes in der Freien Waldorfschule, der Vorstand der AG, sowie verschiedentlich weitere Anthroposophen teil; nur wenige wurden auch Priester der «Christengemeinschaft» (Siehe GA 343, S.647-648)
* * * Da der "freie christliche" Impuls
von der Gründungswucht der Kirche "Die Christengemeinschaft" erstickt wurde,
waren nur noch Fragen seitens der "Christengemeinschaft"
bezüglich der Sakramente vorhanden.
Deshalb musste Rudolf Steiners diese / deren "kirchliche" Perspektive und Aufgabe
ins Auge fassen und somit gibt es (fast) nur diesen Gesichtspunkt.
Als 1924 Rene Maikowski die Frage nach einem spezifisch anthroposophischen Kultus
an Rudolf Steiner herantrug, war es für das Allermeiste zu spät ...
aber die Saat war mit den wichtigsten Sakramenten bereits gegeben
und dem Hinweis auf eine "Fortsetzung in Inhalt und Form der Opferfeier".
Und somit stehen wir heute vor der Frage, wie die Sakramente
ggf. "frei christlich", allgemein-priesterliche anzuschauen und zu handhaben
und auch "fortzusetzen" wären.
Aus dem einer Kirche diametralem Freiheits-Prinzip ergeben sich
im Detail andere Gesichtspunkte und Ergebnisse, eine andere Praxis,
die Ihnen vielleicht auffallen, wenn Ihnen bisher nur die kirchlichen bekannt waren.. :
Abkürzungen:
AG = Anthroposophische Gesellschaft
GA = Nummer in der Gesamtausgabe Rudolf Steiners im Rudolf Steiner-Verlag
IFCAG = Initiative, freie christliche Arbeits-Gemeinschaft
FORUM FREIER CHRISTEN
Zur Freiheit des Christen-Menschen
Als Sakrament
bezeichnet man im Christentum
einen Ritus,
der als sichtbares Zeichen
beziehungsweise als sichtbare Handlung
eine unsichtbare Wirklichkeit Gottes
vergegenwärtigt
und an ihr teilhaben lässt.
Auszug aus WIKIPEDIA, 20.3.2019